Brustverkleinerung (Mammareduktion)

Eine Brustverkleinerung wird von Frauen gewünscht, welche unter körperlichen Einschränkungen wie Beschwerden im Bereich des Nackens, der Schultern und des Rückens leiden, welche durch zu große Brüste verursacht werden. Die Mammahyperplasie (zu grosse Brust) kann chronische Kopf- Nacken- und Rückenschmerzen, Schulterfurchen und Hautirritationen verursachen. Bei einer Brustverkleinerung wird überschüssiges Brustgewebe entfernt, die Brust wird neu geformt, angehoben und dem Körper neu angepasst.

Kostenübernahme

Sollte die Patientin, bedingt durch ihre Brustgröße an einigen der o.g. körperlichen Beschwerden leiden, besteht evtl. Leistungspflicht der Krankenkasse. In der Schweiz verlangen die Krankenkassen dass man 500 g pro Seite entfernen kann und ein Körpergewicht das den BMI (Body Mass Index = Körpergewicht in Kilo durch Grösse in Meter2) von 25 Kg/m2 nicht überschreitet.

Was bedeutet eine Brustverkleinerung?

Eine Mammareduktionsplastik (Brustverkleinerung) kann die Größe und das Gewicht von schweren Brüsten verringern und ermöglicht dadurch wieder einen aktiveren Lebensstil. Viele Frauen verspüren nach der Operation eine Linderung ihrer chronischen Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen. Das hauptsächliche Ziel dieser Operation ist eine funktionelle Verbesserung. Durch die gleichzeitige Bruststraffung verbessert sich auch die Ästhetik der Brust (siehe auch Bruststraffung).

Die persönliche Beratung

Während der persönlichen Beratung kann die Patientin ihre Beschwerden beschreiben und es werden ihr die verschiedenen Möglichkeiten der Mammareduktion aufgezeigt. Die Operation wird mit der Patientin im Detail besprochen, die Risiken und Grenzen aufgezeigt und über die notwendige Narkoseform (Vollnarkose) informiert.

Anschliessend werden die Brüste der Patientin bildlich festgehalten (Fotos) zur Dokumentation durchgeführt. Eine Mammographie wird auch ev. nötig sein.

Wie wird eine Brustverkleinerung durchgeführt?

Mammareduktion Narbenschema - Sehr häufig wird ein Schlüssellochmuster für die Hautschnitte bei der Reduktionsplastik gemacht. Der Brustwarzenhof wird umschnitten und dieser Schnitt wird dann bis in die Unterbrustfalte fortgesetzt. Die überschüssige Haut Brustdrüsengewebe und Fett werden entfernt und der Brustwarzenkomplex wird anschliessend in seine neue Position gebracht. Danach wird die Haut von beiden Seiten unter dem Warzenvorhof gestrafft, so dass die Brust eine neue, straffere Form bekommt. Es resultiert zum Schluss eine umgekehrt T-förmige (A) oder eine vertikale Narbe (B). Soeben kann bei einigen Patientinnen evtl. der horizontale Schnitt im Bereich der Unterbrustfalte weggelassen werden. Ob so eine solche "vertikale Mammaplastik" gemacht werden kann, hängt von der Größe der Brüste und der Menge des zu entfernenden Gewebes ab.

In den allermeisten Fällen werden die Brustwarzen an ihren Blutgefässen belassen. Sollten die Brüste jedoch sehr groß sein und stark nach unten hängen, kann es sein, dass die Brustwarzen kurzzeitig von ihrer Verbindung zur Brust gelöst werden müssen und an einer höheren Stelle wieder eingepflanzt werden. Das ist mit einem meist langen Gefühlsverlust des Brustwarzenkomplexes und einer absoluten Stillunfähigkeit verbunden.

Evtl. kann auch eine Fettabsaugung bei der Brustverkleinerung Anwendung finden.

Wie lange dauert die Operation?

Eine Mammareduktionsplastik dauert etwa 3 bis 4 Stunden. Die Dauer der Operation hängt vom Ausmaß des Befundes und der verwendeten Technik ab.

Kann die Operation ambulant durchgeführt werden?

Die meisten Brustverkleinerungs-Operationen können ambulant erfolgen. Die Patientin kann nach einigen Stunden aus der Klinik entlassen und abgeholt werden. Falls sehr viel Gewebe zu entfernen ist, wird die Patientin längere Zeit nach der Operation medizinisch überwacht.

Diese Operation wird immer in Vollnarkose durchgeführt.

Schmerzen

Obwohl die Wundfläche relativ groß sein wird, sind die Schmerzen nach einer Mammareduktionsplastik relativ mild und können deshalb mit wenig Schmerzmitteln gelindert werden.

Nach der Operation fühlt es sich manchmal unangenehm an aus dem Bett aufzustehen und zu gehen, ebenso kann es sich unangenehm anfühlen, wenn die Brüste bewegt werden. Nach einigen Tagen wird das jedoch besser.

Verlauf nach der Operation

Die Brüste werden mit einem Klebeverband verbunden. Zum Stützen der Brust muss ein Spezial-BH getragen werden. Evtl. werden Wund-Drainagen benützt, die für einige Tage, helfen Wundflüssigkeit abzusaugen.

Die Patientin muss nach der Operation unbedingt abgeholt und nach Hause gefahren werden. Evtl. braucht man zu Hause in den ersten Tagen nach der Operation auch etwas Hilfe.

Darf man sich duschen?

Ja, man kann mit dem Klebeverband duschen.

Verlauf nach der Operation

Der Klebeverband wird nach ca. 1 Woche gewechselt werden. Er muss für ca. 6 Wochen getragen werden um eine optimale Narbenbildung zu gewährleisten. Die Patientin sollte einen Stütz-BH für mehrere Wochen dauerhaft tragen, bis die Schwellung abnimmt und die Brust von innen heilt.

Leichtere körperliche Tätigkeiten können schon wenige Tage danach wieder aufgenommen werden. Grosse körperliche Aktivitäten wie Sport sollten aber für wenigstens 6 Wochen unterlassen werden. Das unterstützt die Narbenheilung.

Manche Frauen berichten in den ersten Monaten über plötzlich einschießende Schmerzen in den Brustwarzen und auf der Seite der Brust (wie Nadelstechen). Es handelt sich meist um Reinervationsschmezen (das heisst, die Hautnerven wachsen wieder und das Gefühl verbessert sich).

In der Regel bleibt das Stillen bei den meisten Operationsverfahren erhalten, aber Garantie gibt es keine.

Risiken

Jede Operation beinhaltet gewisse Risiken, so z.B. Blutungen und Infektionen. Bei Brustverkleinerungen sind schwere Komplikationen jedoch äußerst selten. Wundheilungsstörrungen sind möglich, und treten vermehrt bei Raucherinnen und Patienten mit Übergewicht auf. Es können an der Brustwarze Durchblutungsstörungen auftreten, dies kann zu Pigmentierungsverlust oder Narbe führen. Nur selten kommt es zu schweren Durchblutungsstörungen der Brust oder der Brustwarzen, welche mit Gewebeverlusten einhergehen.

Einige Patientinnen können evtl. eine dauerhafte Gefühlsminderung der Brust oder der Brustwarzen haben.

Rauchen vermindert bekanntlich die Durchblutung der Haut und des Unterhautfettgewebes, was zu einem erhöhten Risiko von Wundheilungsstörungen führen kann.

Brustkrebs

Die Brustverkleinerung reduziert das Risiko eines Mammakarzinoms, weil bei der Operation Drüsengewebe entfernt wird. Ein Brustkrebs kann aber auch in dem verbleibenden Gewebe auftreten. Die normalen Untersuchungen sind natürlich immer noch notwendig.

Brustverkleinerung vorher/nachher